Interaktionale Faktoren

Interaktionale Faktoren: Mit sozialer Unterstützung die Widerstandskraft gegen Stress erhöhen

Hast du dich schon mal gefragt, warum es in deinem Umfeld Menschen gibt, die viel gelassener mit stressigen Situationen umgehen? Das liegt vermutlich an einer stark ausgeprägten Resilienz. Dabei handelt es sich um unsere innere Widerstandskraft gegen Stress. Zu den Resilienzfaktoren gehören neben emotionalen und kognitiven Merkmalen auch soziale Komponenten. Und die sind wichtig, wenn es darum geht, mit stressigen Situationen entspannter und lösungsorientierter umzugehen.

 

Ein stressiger Alltag ist nicht gut für unsere Gesundheit

Wer kennt es nicht: Stress hat mal wieder Besitz von unserem Alltag genommen und wir sehnen uns einfach nur nach einer Verschnaufpause. Doch anstatt einen Gang runterzuschalten, steigt unser Stresslevel nur noch mehr an. Dass sich so eine Lebensweise nicht sonderlich positiv auf unsere Gesundheit auswirkt, ist wohl nicht weiter erklärungsbedürftig. Helfen kann in so einer Situation eine starke Resilienz. Bei unserer inneren Widerstandskraft gegen Krisen und Stress spielen soziale Faktoren eine entscheidende Rolle. Sie stärken unser inneres Immunsystem gegen Schicksalsschläge oder andere gravierende Einschnitte in unserem Leben.

 

Ein gutes Gefühl: Ich bin nicht alleine

Wir sind soziale Wesen. Das ist schon immer so gewesen. Kaum verwunderlich also, dass unsere Stressresistenz beziehungsweise unser Umgang mit Stress von sozialen Faktoren abhängt. Denn wer soziale Unterstützung erhält, kommt besser durch persönliche und berufliche Krisen. Das Gefühl, nicht alleine zu sein und sich mit jemandem austauschen zu können, ist extrem hilfreich und wirkt sich nicht nur auf unsere körperliche Gesundheit positiv aus. Auch die geistige Ebene profitiert. Gute Gründe, um im Rahmen einer starken Resilienz seine sozialen Kontakte zu pflegen.

 

Die Qualität der sozialen Bindungen ist entscheidend für eine starke Resilienz

Bei sozialen Kontakten geht es allerdings nicht nur darum, möglichst viele zu haben. Es kommt auch auf die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen an. Also lieber wenige, aber tiefgehende Bindungen als nur oberflächliche Kontakte, die eher wenig zu einer starken Resilienz beitragen. Alleine der Gedanke, dass Hilfe in Reichweite ist, reicht schon aus, um mit Stress gelassener umzugehen. Denn das Wissen, dass Unterstützung zur Verfügung steht, erhöht die innere Widerstandskraft.

 

Soziale Kontakte pflegen und damit sich selbst und anderen etwas Gutes tun

Für eine starke Resilienz sind soziale Kontakte also sehr wichtig. Aus diesem Grund sollte viel Zeit in die Pflege der Beziehungen investiert werden. Denn letztlich hilft man damit auch sich selbst. Von Vorteil ist hierbei eine hohe Empathiefähigkeit. Emphatischen Menschen gelingt es leichter, stabile Verbindungen zu anderen Personen aufzubauen. Hilfe anzubieten erhöht die Wahrscheinlichkeit, später selbst Unterstützung zu erhalten.

 

Warum ein soziales Netzwerk auch bei Erfolg so wichtig ist

Soziale Netzwerke geben uns Halt. In stressigen Situationen, aber auch bei Erfolgen. Denn wer glaubt, dass es bei Resilienz, also der Widerstandskraft gegen Stress, nur um negative Ereignisse geht, liegt falsch. Denn auch positive Situationen können uns überfordern. Der Umgang mit Erfolgen, die wir zum Beispiel im Beruf erleben, kann eine große Herausforderung darstellen. Auch hier ist es wichtig, auf soziale Beziehungen zurückgreifen zu können. Andere Menschen, zu denen wir eine tiefe Bindung haben, können uns nämlich helfen, Erfolgserlebnisse richtig einzuordnen. Unser soziales Netzwerk spielt in solchen Momenten eine wesentliche Rolle. Es sorgt dafür, dass wir nicht abheben. Persönliche Bindungen unterstützen uns dabei, Erfolge realistisch einzuordnen und nicht plötzlich in völlig neuen Kategorien zu denken.

 

Einfach mit dem Aufbau eines sozialen Netzwerks beginnen

Du hast bislang noch nicht sonderlich viel Wert auf intensive soziale Bindungen gelegt und bist eher als Einzelkämpfer unterwegs gewesen? Du kannst mit dem Begriff „Empathie“ nicht viel anfangen? Kein Problem, das kannst du ändern. Nachdem du jetzt erfahren hast, wie wichtig soziale Unterstützung für deine Resilienz ist, kannst du nun damit beginnen, dir ein soziales Netzwerk aufzubauen. Natürlich geht das nicht über Nacht. Aber es geht. Trainiere zum Beispiel deine Empathiefähigkeit. Denn Empathie ist eine der Grundvoraussetzungen für tiefgreifende soziale Bindungen.

 

Empathie kann man lernen

Empathischen Menschen gelingt es, sich in andere hineinzuversetzen. Ihre Verhaltensweisen nachzuvollziehen und feinfühlig auf ihre Sorgen einzugehen. Wie man mit anderen Menschen umgehen sollte, zum Beispiel um ein verlässliches soziales Netzwerk aufzubauen, ist erlernbar. Neben Selbstreflexion ist es wichtig, dass die Bereitschaft besteht, an sich zu arbeiten. Zum Beispiel, indem man übt, aktiv zuzuhören, nicht voreingenommen zu sein, sich Zeit zu nehmen. Außerdem: Indem man Mitmenschen beobachtet, Interesse zeigt und Verständnis ausdrückt.