Wenn der Nachwuchs leidet
Wenn sich das eigene Kind nicht wohlfühlt, möchte man schnell für Besserung sorgen. Mit einiger Erfahrung entwickeln die meisten Eltern ein gutes Gespür dafür, ob ihrem Kind ernsthaft etwas fehlt oder ob es einfach nur einen „schlechten Tag” hat. Wenn Kinder krank sind, sind sie meist unruhig, weinen schnell und sind sehr anlehnungsbedürftig. Sie wünschen sich vor allem Gebor genheit, Trost und die Sicherheit, dass ihre Eltern für sie da sind. Neben einer guten medizinischen Versorgung braucht dein Kind im Krankheitsfall deshalb vor allem deine ganz besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch nicht alle Kinder verhalten sich bei Krankheit so, wie Erwachsene es vielleicht erwarten. Manche Kinder toben auch mit einem fiebrigen Infekt durch die Wohnung, als wären sie vollkommen gesund.
Mögliche Erkrankungen
Eine Atemwegserkrankung kann den gesamten Körper schwächen. Die häufigsten Atemwegserkrankungen sind Entzündungen der Atemwege. Doch auch Allergien, aber auch andere, den gesamten Körper betreffende Erkrankungen kommen als Krankheitsursachen infrage. Atemwegserkrankungen können sich durch vielfältige Symptome äußern. Häufig treten aber Husten, Auswurf, Atemnot, Schmerzen im Bereich des Brustkorbs, Atembeschwerden, gestörter Atemrhythmus, Halsschmerzen, Heiserkeit und Kratzen im Hals auf.
Erkrankungen wie Erkältung, Grippe, Mandelentzündung, Kehlkopfentzündung (Laryngitis) und Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) werden zu den akuten Atemwegserkrankungen gezählt. Ebenso dazu gehören die akute Bronchitis und die Lungenentzündung (Pneumonie).
Zu den chronischen Erkrankungen zählen z. B. Asthma bronchiale und die chronische Bronchitis.
Kinder entwickeln deutlich häufiger Fieber als Erwachsene. Schon bei harmlosen Infekten erhöht sich bei ihnen die Körpertemperatur. Aber auch vermehrt körperliche Aktivität, wie sie typisch für Kinder ist, erhöht die Temperatur. Fieber im Rahmen von Erkrankungen ist keine Krankheit, sondern eine Schutzreaktion des Körpers. Die Temperaturerhöhung bewirkt, dass der Körper seine Abwehrkräfte mobilisiert und gegen die verschiedensten Krankheitserreger aus eigener Kraft vorgeht. Viren und Bakterien können sich bei Fieber nämlich schlechter vermehren als bei normaler Körpertemperatur. Wenn dein Kind fiebert, so hilft es sich quasi erst einmal selbst. Liegt die Temperatur zwischen 37,6 und 38,5° Celsius, hat dein Kind erhöhte Temperatur. Ab 38,5° Celsius spricht man von Fieber, bei über 39,5° Celsius hat dein Kind hohes Fieber.
Bestimmte Hauterkrankungen kommen bei Kindern gehäuft vor. Zudem haben die Beschwerden bei Kindern oftmals ein anderes Erscheinungsbild als bei Erwachsenen. Neben den üblichen Kinderkrankheiten wie z. B. Masern, Röteln, Windpocken etc. können auch andere virale Infektionskrankheiten zu Hautsymptomen führen. Auch Bakterien, Pilze und Parasiten können die Auslöser sein. Nicht infektiöse Erkrankungen wie z. B. Neurodermitis kommen bei Kindern ebenfalls häufig vor. Bei Erkrankungen der Haut ist es wichtig, die Ursache herauszufinden.
Magen-Darm-Infektionen können durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst werden. Betroffene Kinder leiden häufig an Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen. Der Durchfall kann wässrig, blutig oder schleimig sein und von anhaltenden Blähungen begleitet werden. Auch Fieber kann auftreten. Je jünger dein Kind ist, desto schneller trocknet sein Körper durch Wasser- und Elektrolytverlust aus. Anzeichen für diese Austrocknung sind unter anderem spärlicher, dunkel gefärbter Urin und trockene Schleimhäute, sowie Müdigkeit, Trägheit und Apathie. Dieser Flüssigkeitsverlust kann schnell gefährlich werden.
Erkrankungen des Bewegungsapparats können angeboren oder erworben sein. Sie können von den Knochen oder von der Muskulatur deines Kindes ausgehen. Da sich die Knochen deines Kindes im Wachstum befinden, kann es durchaus vorkommen, dass dein Kind durch diesen Wachstumsprozess Schmerzen empfindet. Doch auch Entzündungen, Verletzungen oder ernsthafte Erkrankungen können die Ursache sein. Eine ärztliche Abklärung ist ratsam.
Verletzungsmöglichkeiten für Kinder gibt es viele – ob ein heißer Topf, ein spitzer Gegenstand oder der raue Fußboden. Demnach sind auch die Wundarten unterschiedlich. Am häufigsten treten Schürfwunden auf. Sie entstehen in den meisten Fällen durch einen Sturz, bei dem durch die Reibungskraft die oberste Hautschicht abgeschabt wird. Genauso oft fügen Kinder sich auch Schnittwunden zu, indem sie sich beispielsweise mit einer Bastelschere oder einem Messer verletzen. Diese Wunden weisen meist glatte Ränder auf, dringen dafür aber tiefer in die Haut ein. Eine leichte Blutung ist in diesem Fall normal und kann sogar von Vorteil sein, da so Keime und Krankheitserreger direkt wieder ausgespült werden. Weitere typische Verletzungen bei Kindern sind: Verbrennungen, Splitterwunden, Platzwunden, Bisswunden, Beulen, blaue Flecke und Kratzer. Bei ernsthaften, tiefen Verletzungen solltest du einen Arzt bzw. eine Rettungsstelle aufsuchen.
Woran erkenne ich, dass mein Kind krank ist?
Eltern sind häufig unsicher wie sie das Verhalten und den Zustand ihres Kindes einschätzen sollen: Ist das Fieber nur eine Begleiterscheinung eines, an sich harmlosen, Infekts oder steckt doch etwas Ernsthafteres dahinter? Hat das Kind einfach zu viel durcheinander gegessen und sich den Magen verdorben oder rühren die Bauchschmerzen von einem Infekt? Ist das Kind wirklich krank oder braucht es vielleicht heute einfach nur besonders viel Zuneigung?
Informationen zu den häufigsten Erkrankungen bei Kindern ersetzen keine ärztliche Beratung. Sie können dir aber helfen, Krankheitszeichen möglichst früh zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
Neben anhaltendem, hohem Fieber und schweren Verletzungen (insbesondere im Kopfbereich), gibt es weitere Symptome, die du ärztlich abklären lassen solltest.
- Ohrenschmerzen
- Harnwegsinfekte
- Entzündungen oder Hautausschlag
- Blut im Stuhl oder Urin
- Atemnot oder angestrengte Atmung
- Bewusstseinsstörung
- Nackensteife
Manchmal genügt eine telefonische Abklärung. Bei starken Beschwerden oder auffälligen körperlichen Veränderungen, solltest du mit deinem Kind allerdings immer die kinderärztliche Praxis oder eine Klinik aufsuchen.
Was kann ich sofort tun, um für Linderung zu sorgen?
So verhalte ich mich richtig
In einer schwierigen Lebenssituation bist du oftmals von deinen Emotionen gesteuert. Manchmal fehlt es an Sicherheit, wenn es um den richtigen Umgang mit dem sozialen und beruflichen Umfeld geht. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:
Achte darauf, dass sich die Menschen in dem Umfeld deines Kindes nicht anstecken.
Sei achtsam!
Gib rechtzeitig Bescheid, wenn dein Kind nicht in die Einrichtung kommt.
Informiere!
Kläre aktuelle Aufgaben und Projekte ab, damit nichts liegen bleibt, während du dich zu Hause um dein Kind kümmerst.
Triff Absprachen!
Informiere deinen Chef oder die Personalabteilung, wenn du wegen der Erkrankung deines Kindes nicht zur Arbeit kommen kannst.
Informiere!
Wir als Krankenkasse sind für dich da!
Wenn dein Kind erkrankt ist und eine Untersuchung, eine Behandlung oder ein Klinikaufenthalt notwendig ist, stehen wir dir unterstützend zur Seite. Kindern und Jugendlichen stehen eine Reihe von Gesundheitsleistungen zu, die über den Anspruch von Erwachsenen hinausgehen.
Was tun, wenn ein Notfall eintritt?
Ein Notfall ist immer möglich, denn bei aller Vorsicht lässt es sich nie völlig ausschließen, dass Kindern im Haushalt, in der Freizeit, in der Schule oder beim Spielen etwas passiert. Dann kommt es darauf an, richtig zu handeln, Erste Hilfe zu leisten und die erforderlichen Schritte einzuleiten, um Schlimmeres zu verhindern.
Oberstes Gebot bei allen akuten Situationen ist Ruhe und Besonnenheit, auch wenn es besonders beim eigenen Kind leichter gesagt als getan ist. Doch häufig kannst du bereits durch ein beruhigendes Einwirken den Zustand deines Kindes verbessern. Und: Je ruhiger du bist, desto besser bewältigst du die Situation.
Wann liegt ein Notfall vor?
Als medizinischer Notfall gilt insbesondere eine Situation, bei der es zu einer bedrohlichen Störung von Bewusstsein, Atmung und Kreislauf oder der Funktionskreisläufe Wasser-Elektrolyt-Haushalt, Säure-Basen-Haushalt, Temperaturhaushalt und Stoffwechsel kommt. Ohne sofortige Hilfeleistung sind erhebliche gesundheitliche Schäden oder der Tod zu befürchten. Wichtig ist in Notfällen die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten der Rettungskette, wie Ersthelfer, Rettungsdienst etc., um keine Zeit zu verlieren. Im Mittelpunkt der Ersten Hilfe steht die Sicherstellung der Vitalfunktionen (Bewusstsein, Atmung und Kreislauf).
Wie verhalte ich mich nun?
- Bleibe ruhig und besonnen
- Verschaffe dir schnell einen Überblick und rette das Kind aus der akuten Gefahr
- Untersuche das Kind auf Verletzungen
- Kontrolliere Atmung und Herzschlag
- Bei Bewusstlosigkeit und Herz- oder Atemstillstand: Notrufnummer 112 wählen
- Bei Herz- und Atemstillstand: Sofortmaßnahmen beginnen (Mund-zu-Nase-Beatmung und Herzmassage)
Hilfe im Notfall
Sobald dir eine Situation schwerwiegend oder sogar lebensbedrohlich erscheint, solltest du nicht zögern, sofort eine Klinik aufzusuchen oder den Notdienst zu rufen.
Falls du dich in einer akuten Situation befindest, kannst du Folgendes tun:
Beratungs- und Hilfeangebote
Akutfall / Soforthilfe
Bei einem Unfall oder Notfall
Polizei 110
Feuerwehr 112
Bereitschaftsdienst
Sorgentelefon für Eltern
Montag & Mittwoch von 9.00 bis 11.00 Uhr und Dienstag & Donnerstag von 17.00 bis 19.00 Uhr. Bundesweit.
Tel.: 0800 - 1110550
Giftnotrufzentrale
In jeder deutschen Stadt gibt es Beratungsstellen für Eltern, einen ärztlichen Bereitschaftsdienst und eine Giftnotrufzentrale. Sollte ein akuter Notfall eintreten, zögere nicht, den Notruf 112 zu wählen.
Gut zu wissen
Wenn ein Kind erkrankt ist, beansprucht es oft deine ganze Aufmerksamkeit. Geschwister geraten dabei leicht ins Hintertreffen. Handelt es sich um eine chronisch oder gar lebensbedrohliche Erkrankung, dreht sich in der Familie oft alles um das betroffene Kind. Für Geschwister kann eine solche Situation auf Dauer sehr belastend werden: Sie fühlen sich hilflos und in ihren eigenen Ängsten und Nöten sich selbst überlassen, manchmal auch vernachlässigt und zurückgesetzt.
Ein offenes Gespräch kann manche Ängste und Nöte verhindern oder mindern: Versuche, deinem gesunden Kind - seinem Alter entsprechend - zu erklären, was seinem Bruder oder seiner Schwester fehlt, und weshalb deine besondere Aufmerksamkeit nötig und wichtig ist. Gib deinem Kind die Gelegenheit, über seine Gefühle, vielleicht auch Ängste zu sprechen und zeige ihm, dass du es lieb hast, auch wenn du im Moment vielleicht nicht so viel Zeit übrig hast.
Psychische Gesundheit ist ein beständiger Entwicklungsprozess. Mit jeder neuen Herausforderung muss das Gleichgewicht zwischen Anforderung und Mitteln zu deren Bewältigung neu gefunden oder ausgelotet werden. Jede Aufgabe, die dein Kind im Laufe seines Großwerdens bewältigen muss, bedeutet eine besondere Herausforderung – wenn es zum Beispiel in die Kita oder Schule kommt, der Umgang mit Freunden und Konflikten zu Hause. Manches davon kann es zunächst auch überfordern – denn es muss erst herausfinden, wie es mit etwas am besten umgeht – durch Nachahmen und Ausprobieren, durch Versuch und Irrtum, durch die Unterstützung von Vater, Mutter und anderen Bezugspersonen. Nicht immer gelingt das gleichermaßen gut und manche Kinder tun sich bei dem einen oder anderen schwer, finden dann aber mit Unterstützung der Eltern wieder ihren Weg; andere dagegen reagieren vielleicht mit psychischen Symptomen wie Ängsten, Traurigkeit, Wut oder Aggression, aus denen sich schwerwiegende psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten entwickeln können.
Wenn Verhaltensauffälligkeiten häufig oder gar dauerhaft auftreten und vielleicht auch vermehrt zu Problemen führen, du dir anhaltend Sorgen über die Situation und das Verhalten deines Kindes machst, solltest du unbedingt fachkundigen Rat einholen. Denn ebenso wie bei körperlichen Entwicklungsauffälligkeiten kann durch eine frühzeitige Diagnosestellung und gegebenenfalls fachkundige Behandlung dein Kind gezielt unterstützt und in seiner weiteren Entwicklung gestärkt werden.
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